Of Bodies, armour and cages

Shakuntala Kulkarni wurde 1950 im indischen Karnataka geboren und lebt in Mumbai. Ihre Arbeiten befassen sich mit der Beziehung zwischen dem weiblichen Körper und öffentlichen sowie privaten Räumen. Oft wird dieser Körper als kraftlos, physisch schwach dargestellt, da Stärke vorwiegend als männliche Eigenschaft betrachtet wird. 

Inserted into the heart of the city, the body cannot be neutral, as it is interconnected with material, symbolic and sociological definitions. It is always placed in situ, occupying its position and location in the world, and therefore represents the primary means of a political relationship, insofar as it returns subjectivity to its exposed, gendered and plural dimension. A female body, outside the domestic sphere, becomes a social construct. In her series "of bodies, armour and cages", Shakuntala Kulkarni uses cane, a flexible, elastic medium, to design armatures: sculpted, high-performance elements that clothe, protect and transform the body, but at the same time imprison it in a kind of cage with a seductive yet uncomfortable aesthetic.

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Die Bambusskulpturen sind im Rahmen eines Experiments aus dem Jahr 2010 entstanden, für das sich die Künstlerin Unterstützung von Kunsthandwerkern holte, die auf dieses Material spezialisiert sind. Die Skulpturen sind nach ihren Körpermaßen gefertigt, sodass sie jede einzelne tragen und zum Leben erwecken kann. Bei ihrer ersten Fotoperformance präsentierte sie sich als Beschützerin ihres Wohnorts Mumbai. In ihrer Rüstung stand sie an Orten, an denen sie ihre Kindheit verbrachte, die sie mit ihrer Familie und für ihre Arbeit besuchte. Allesamt Orte, an denen das Gemeinschaftsleben und die Kultur aus dem Alltagsleben verdrängt wurden. Mit ihrer Präsenz an diesen Orten drückte sie ihre Rolle als Behüterin von Traditionen, Geschichte und Kultur aus. Ihre Gestik stammte aus einem konkreten geografischen Gebiet, Indien, lässt sich aber auf alle Umgebungen und Kulturen übertragen.

 

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Die Installation der Künstlerin für Maria Grazia Chiuris Dior Herbst-Winter 2024-2025 Prêt-à-porter Show im Jardin des Tuileries umfasst einige ihrer Skulpturen sowie mehrere Abbildungen von Szenen aus diesem Film. Die thematisch abgestimmten Canvasdrucke erwecken den Eindruck einer Performance. Die Wiederentdeckung der Kraft des weiblichen Körpers ist in weiten Teilen der Welt ein wesentlicher Aspekt beim Kampf um die Befreiung der Frau aus persönlicher, politischer und kultureller Sicht. Dieses Werk stellt die weibliche Subjektivität infrage, nicht nur mit Blick auf den Körper und seine Verletzlichkeit auf sozialer und politischer Ebene. Der Fokus liegt in erster Linie auf der Kraft, die er im urbanen Raum und in unserer jeweiligen Gesellschaftsform ausübt. 

 

© Shakuntala Kulkarni

© Adrien Dirand

 

DAS MAKING-OF

© Mélinda Triana

© Shakuntala Kulkarni